Zwei Spiele, unterschiedliche Voraussetzungen, unterschiedliche Ergebnisse
18.04.2023
Hätte, wenn und wäre….
SV Straelen 2M - TV Erkelenz 1M 29:26 (10:14)
Mit voller Kapelle, aber leider wieder ohne Kreisläufer ging es unter der Woche quer durch den Niederrhein um in Straelen unser Spiel nachzuholen.
Die Siege vor Ostern hatten uns eine breite Brust beschert und so wollten wir wieder einen Gegner aus dem Mittelfeld ärgern.
Nach zweieinhalb Minuten Spielzeit war der Torreigen für beide Seiten endlich eröffnet und wir waren direkt voll im Spiel. Hinten wurde wie oft in dieser Saison gut bis stellenweise sehr gut verteidigt und vorne kamen wir über den Rückraum zu gut herausgespielten und teilweise spektakulären Toren.
Zwischenstand nach 15 Minuten: 8:4 zu unseren Gunsten.
Straelen nahm nun Tempo auf und kam nun etwas häufiger zu Torabschlüssen, während wir unseren Handball im Angriff unbeeindruckt weiterspielten. In Summe sechs Tore für Straelen, sechs Tore für uns.
Halbzeitstand 10:14.
Für die zweiten 30 Minuten nahmen wir uns vor, noch mehr das Tempospiel der Straelener zu bremsen, das unabhängig von unserem Ballverlust oder Torerfolg uns an diesem Abend die meisten Probleme bereitete.
Der Start in die zweite Halbzeit gelang uns wieder mal unerwartet gut, sodass wir nach knapp zehn Minuten weiterhin mit vier Toren führten. Von da an wurde das Spiel allerdings enger, zu eng für unseren Geschmack. Vorne brachten wir jetzt nicht mehr die Angriffe so erfolgreich durch, wie noch in der ersten Halbzeit und bekamen dadurch über die erste und zweite Welle vermehrt zu einfache Gegentore.
In der 45ten Minute glich Straelen zum 18:18 erstmals seit dem 1:1 wieder aus, doch wir hielten dem Druck stand und lagen sogar kurze Zeit später wieder mit 22:24 vorne.
Doch ab dann waren der Kräfteverschleiß und das Wechselpech auf unserer Seite spielbestimmend und Straelen zog auf zwischenzeitlich drei Tore 90 Sekunden vor Schluss davon.
Dies sollte trotz unseres Anschlusstreffers zum 28:26 dann auch mit dem 29:26 die letztendliche Tordifferenz sein.
Zeit zum Verschnaufen blieb zum Glück nicht und so hatten wir direkt Samstagnachmittag die Chance auf Wiedergutmachung.
Es ist nicht alles Gold was glänzt, manchmal sind es Schweiß, Blut und Tränen
TV Erkelenz 1M – ATV Biesel 3M 24:22 (12:11)
Nur ein Auswechselspieler, kein Kreis, kein gelernter Rückraummitte und kein etatmäßiger Hintenmitte in der Abwehr, das waren unsere Voraussetzungen für das Spiel gegen Biesel. Uns gegenüber stand eine volle Bieseler Bank mit einigen sehr erfahrenen Spielern.
Doch Spiele mit schlechten Voraussetzungen – das können wir…
… und das zeigten wir von Anfang an. Wir erwischten wieder einen super Start ins Spiel, der den Gegner bereits in der achten Minuten beim Stand von 4:2 zu einem Team-Timeout zwang.
Wir spielten weiter mutig auf und so stand es nach 15 Minuten 8:4. Nein, hier hat sich kein Copy&Paste-Fehler eingeschlichen. So stand es Dienstag gegen Straelen auch nach 15 Minuten!
Wenig später waren wir auf sechs Tore weg , doch dann kam eine sehr unglückliche Phase:
Spielerisch lief es weiterhin gut, wir hatten sauber herausgespielte Torchancen, trafen aber für 10 Minuten das Tor nicht mehr, oder besser gesagt, nicht ins Tor, denn Pfosten und Latte bekamen genug Bälle ab.
Biesel nutzte unsere Glücklosigkeit und holte Tor um Tor weiter auf und glich mit dem 11:11 aus.
Doch dann fanden wir unser Wurfglück wieder und stellten den 12:11 Halbzeitstand her.
Was sollte man beim Pausentee zu sieben abgekämpften Feldspielern sagen:
Es war nicht viel, außer „10 Minuten Wurfpech abhaken“ und „Weiter so, wie davor auch“
Wir mussten und vor allem, wir wollten irgendwie der personellen Überlegenheit des Gegners standhalten, der immer wieder frisches Personal bringen konnte.
Bis zur 45ten Minute war es ein sehr enges Spiel: wir kamen mit der Führung aus der Kabine, mit dem 13:14 war Biesel in Führung, mit dem 15:14 wieder wir, mit dem 15:16 und 16:17 wiederrum Biesel und dann holten wir irgendwo her nochmal pure Kraft, denn plötzlich lagen wir nach einem 5:0-Lauf mit vier Toren vorne. Diese vier Tore waren das Polster was wir für die anstrengenden und schier endloslangen letzten Minuten brauchten und uns die Kraft gaben sogar diese Führung zu halten, zumal den Großteil der zweiten Halbzeit verletzungsbedingt kein Ersatzspieler mehr zur Verfügung stand, die Verletzten gaben sich die Klinke in die Hand und bissen durch.
Nach 60 harten Minuten saßen wir abgekämpft bis aufs Zahnfleisch, aber glücklich mit zwei Punkten in der Halle und konnten noch nicht so richtig glauben, was hier gerade passiert war.
Und auch wenn wir zehn Minuten Wurfpech hatten, so war es nicht nur kämpferisch, sondern auch handballerisch eines unserer besten Spiele.
Fazit: Mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen belohnen wir uns und die harte Arbeit endlich. Wir bringen Angriffe, Phasen und ganze Spiele jetzt erfolgreich durch, die wir in der Hinrunde teilweise chancenlos noch abgegeben haben! … und wenn wir am Dienstag gewonnen hätten, stände da jetzt eine 4-Siege-Serie, aber „Hätte, wenn und wäre….“
Wie geht es in den letzten drei Wochen der Saison weiter:
Kommenden Samstag, 29.04. geht es zum Tabellenzweiten SSV Gartenstadt – wer weiß, was da in unserer aktuellen Form möglich ist!
Am Mittwoch, 03.05. spielen wir das Nachholspiel gegen die Zweitbesetzung der Turnerschaft Lürrip.
Das letzte Heimspiel der Saison findet am Samstag, 06.05. um 18 Uhr in der Karl-Fischer-Halle statt – über reichlich Unterstützung und ein tolles Beisammensein zum beinahen Ende dieser Saison würden wir uns sehr freuen!
Den Schlusspunkt dieser Saison setzen wir dann am 14.05. zu Gast bei Handball Oppum.